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Gemeinsam LEBEN lernen

Trauer um Schwester Roswitha



Die Schulgemeinschaft von St. Ursula Villingen trauert um ihre Kollegin Schwester M. Roswitha Wecker, die letzte Superiorin des Klosters, die im Alter von 86 Jahren in Brig im Schweizer Wallis verstorben ist.

Das Foto zeigt Schwester Roswitha bei einem ihrer letzten Besuche in einer Klasse im November 2018, wo sie von ihrer Lebensaufgabe berichtete: „Ich hatte zwar keine eigenen Kinder, aber im Internat war ich die Mutter von vielen Kindern.“

Als Adelheid Wecker 1935 in Aalen geboren, erlernte Schwester Roswitha zunächst den Beruf einer Kaufmännischen Angestellten. Sie war Chefsekretärin der Aalener Palmer AG und Diözesanjugendführerin des BDKJ, bevor sie 1957 – durch Vermittlung ihres Onkels Pater Anton Wecker, der als Redemptorist der damalige Kloster- und Schulseelsorger war, – in das Villinger Kloster St. Ursula eintrat. Nach ihrer Erstprofess 1959 absolvierte sie am hiesigen Wirtschaftsgymnasium das Abitur und besuchte die Außenstelle der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe in Gengenbach. Schwester M. Roswitha unterrichtete zunächst an der Villinger städtischen Klosterring-Grund- und Hauptschule und wurde 1965 Leiterin des Internats in St. Ursula bis zu dessen Schließung 1985. Danach unterrichtete sie – auch nach der Übernahme der St. Ursula-Schulen durch die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg 1990 – in Progymnasium und Realschule Erdkunde und Religion und war Leiterin der Tagesschule bis zum Jahr 2001.

Viele Jahre übte sie das Amt als Ratsschwester und zehn Jahre lang als Assistentin im Kloster aus. Nach ihrer Pensionierung 1997 übernahm sie die dessen Verwaltung und wurde 2012 dessen letzte Superiorin. Ihre größte Aufgabe bestand in der juristischen und ökonomischen Auflösung des Klosters im Jahr 2015. Gemeinsam mit ihrer letzten noch lebenden Mitschwester M. Siegrun Schachtner wurde sie nun vom damaligen Bischofsvikar für das Ordenswesen, Weihbischof Dr. Michael Gerber, dem Kloster St. Ursula in Brig im Schweizer Wallis zugeordnet.

Schwester Roswitha übersiedelte jedoch zunächst zusammen mit ihrem Cousin, dem Redemptoristenpater Hermann Fuchs, dem letzten Klosterspiritual, in eine betreute Wohngemeinschaft im Villinger Seniorenheim St. Lioba, wo sie mit den seither verstorbenen Geistlichen Altdekan Kurt Müller und Pfarrer Alfons Weißer eine kleine geistliche Gemeinschaft bildeten. Wegen seiner fortschreitenden Erkrankung bedurfte Pater Fuchs der Pflege von Schwester Roswitha. Nach seinem Tod brach sie dann vor knapp einem Jahr ihre Zelte in Villingen ab und zog nach Brig, wo sie jedoch bald schwer erkrankte. Am 27. Dezember 2021 wurde sie nun von ihrem Krebsleiden erlöst.

Die Schulgemeinschaft von St. Ursula erlebte Schwester Roswitha stets als sehr engagierte, pragmatisch zupackende Kollegin mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Solange Pater Fuchs die Klassengottesdienste hielt, begegneten die Schülerinnen und Schüler ihr allwöchentlich in der Klosterkirche. Mit vielen Kolleginnen und Kollegen war sie freundschaftlich verbunden; für die Mädchen im Internat und die Kinder in der Tagesschule war sie oft wie eine zweite Mutter. Als letzte Superiorin des Klosters hat sie auch noch nach dessen Auflösung im Stiftungsrat der Schulstiftung mitgearbeitet und war mitentscheidend dafür, dass die Schule eine selbstverständliche Entwicklungsmöglichkeit in den früheren Klosterräumlichkeiten erhielt. Dankbar wird die Schulgemeinschaft ihrer immer gedenken.

Johannes Kaiser, Schulleiter

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