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Gemeinsam LEBEN lernen

Pfingstgedanken für die Schulgemeinschaft der St. Ursula-Schulen VS

Herausforderungen

Pfingsten ist in dieser Zeit die totale Herausforderung.
Der Geist Gottes öffnet Türen und Fenster, überwindet Grenzen, reißt
Zäune nieder, führt Menschen zusammen.
Alles Taten, die wir in diesen Wochen gar nicht oder nur mit großer Vorsich tun dürfen.
Pfingsten, so wie Lukas es in der Apostelgeschichte beschreibt, müsste heute ausfallen. Ihr kennt das bestimmt: Die Jünger im Haus, Fenster und Türen geschlossen, denn sie hatten Angst. Sie hatten sich eingebunkert. Und dann das Brausen und Rauschen vom Himmel her, Feuerzungen; draußen läuft eine Menschenmenge zusammen; Petrus öffnet die Türen und geht hinaus, um eine begeisterte Rede zu halten.
Ein solches Pfingsten wäre heute nicht möglich und wenn es der Geist Gottes doch versuchen wollte, hätte er sofort die Polizei gegen sich.

Aber auch die andere Art des Geistes Gottes, zu uns zu kommen, so wie der Evangelist Johannes sie viel einfacher und schlichter berichtet, würde heute nicht gehen.
„Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu Ihnen:“ Friede sei mit euch! .... Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist.“ Johannes 20,19+22;
Welch eine dramatische Herausforderung in einer Zeit, in der man 2 Meter
Abstand voneinander halten und am besten einen Mundschutz tragen muss.
Jesus haucht seine Jünger an! Das geht jetzt ja überhaupt gar nicht.

Das Pfingstfest macht ganz klar, das, was wir jetzt nicht dürfen, bildet die Mitte unseres Glaubens: Nähe und Gemeinschaft.
Und mehr noch, Pfingsten plakatiert es uns ins Gedächtnis: Wir Menschen sind auf Gemeinschaft hin geschaffen. Ohne Liebe, ohne Nähe, ohne die Wärme des andern Menschen überleben wir nicht.

Das ist natürlich wirklich die totale Herausforderung in einer Zeit, da wir am besten 2 Meter Abstand halten müssen.
Gewiss, das wird jetzt wieder aufgeweicht und wenn ich auf den Münsterplatz schaue von meinem Pfarrhaus aus oder durch die Fußgängerzone gehe, dann
sehe ich sehr schnell, dass die meisten jungen Leute sich um das Abstands-gebot nicht kümmern. Das ist Leichtsinn und oft wohl auch jugendlicher Übermut oder Hochmut – „ich bin jung und gesund, mir kann das Virus nichts“-. Aber davon abgesehen, dass es wirklich immer noch wichtig ist, sich an das Abstandsgebot und die sonstigen Regeln zu halten, zeigen die jungen Leute in der Stadt das Gleiche, wie es auch der Heilige Geist uns vorführt:
Wir Menschen sind auf Gemeinschaft hin geschaffen, wir brauchen die Nähe, die Wärme, die spürbare Gegenwart des anderen.

Pfingsten ist deshalb in diesem Jahr eine echte Herausforderung. Wir feiern ein Fest, weil Gott abstandslos Kontakt mit uns aufnimmt. Sein Geist ist ja nicht nur
außerhalb, er ist in uns. Und diese in uns spürbare Energie des Lebens und der Liebe wirft uns aus dem eigenen Ich hinaus, lässt uns Grenzen überschreiten,
lässt uns auf andere Menschen zugehen, um Gemeinschaft mit ihnen zu finden.

Ich finde, Pfingsten ist dieses Jahr ein echt starkes Fest, denn es sagt uns: Was ihr jetzt tun müsst, wegen dieses Virus, das ist nicht normal. Das ist
zwar notwendig und wichtig, aber eine absolute Sondersituation.
Das Normale: die Nähe, die Freundschaft, die Liebe, das miteinander Jubeln und miteinander Trauern, das steht jetzt zwar zurück, aber ihr dürft es nicht
vergessen. Ihr müsst es wieder feiern und es wieder leben, sobald es möglich ist.

Herzliche Grüße und allen ein frohes Pfingstfest.
Josef Fischer


Pfingsten – der Paraklet kommt, um uns zu trösten

Pfingsten ist unter den drei christlichen Hauptfesten sicher das unbekannteste, es steht ganz im Schatten von Weihnachten und Ostern. Bei Pfingsten fehlen die Geschenke und fehlt das Geschehen, das für uns leicht eingängig ist und uns berührt. Der Heilige Geist, Feuerzungen über den Köpfen der Jünger, Sturm in Jerusalem, ein Sprachenwunder. Wenig greifbar, etwas verwirrend und unklar.
Schade, dass Pfingsten so im Schatten steht. Denn eigentlich geht es hier um etwas, das uns noch näher ist als Jesu Geburt und seine Auferstehung. An die können wir uns nur erinnern, wir können sie zwar feiern und wachrufen, es bleiben aber Geschehnisse in der Vergangenheit.
Die Erfahrung von Pfingsten aber können wir erleben, jeden Tag. Der Geist ist die Seite Gottes, die uns täglich begegnen kann, hier, mitten im Leben. Zwar können wir den Geist nicht sehen, naturgemäß ! - aber wir können seine Wirkung spüren: Wenn er uns in Begeisterung versetzt, wenn er uns neue, kreative Ideen schenkt, wenn er Gemeinschaft unter uns stiftet, was Dekan Fischer in seinem Beitrag betont.
All das sind Wirkungen des Heiligen Geistes, der Menschen zusammenführt und der Menschen mit Gott Vater verbindet. Was Jesus nicht mehr kann, weil er seit Himmelfahrt beim Vater im Himmel ist, kann der Geist. Und genauso hat es Jesus auch den Jüngern in den Abschiedsreden des Johannes auch erklärt, als sie ängstlich waren und ihn nicht gehen lassen wollten: „Ich kehre jetzt zum Vater zurück und sende euch dann den Heiligen Geist als meinen Vertreter, der immer bei euch sein wird. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück“ (sinngemäß Joh 16, 7f.)
Und wir haben ihn nötig, den Heiligen Geist, dieses Jahr Pfingsten noch nötiger als sonst: Die eifrig forschenden Virologen brauchen gute Ideen (Geistesblitze) bei der Suche nach einem Impfstoff gegen Covid 19. Wie viele Menschen sehnen sich danach, dass die Zeit der Isolation endet und wünschen sich Gemeinschaft.
Und – das will ich als etwas Neues noch betonen: Wir sehnen uns nach Trost.
Was wir seit Wochen erleben (müssen), ist streckenweise, zeit- und teilweise trostlos: Dass alte Menschen in den Altenheimen lange keinen Besuch empfangen durften, dass Enkel sich von den Großeltern fern halten sollen, dass Gottesdienste erst nicht stattfinden konnten und dass jetzt das Singen im Gottesdienst verboten ist , dass man Freunde nicht einfach so sehen darf. Das alles ist verständlich, um das Virus zurückzudrängen. Und es wirkt ja auch!
Aber es hat auch negative Wirkungen auf uns – wir werden traurig und suchen Trost. Jesus spricht in seinen Abschiedsreden auch davon, dass der Geist, der nach ihm kommen wird, ein tröstlicher Geist sein wird, die Theologen nennen ihn den Parakleten, den Tröster (wörtlich im griechischen Text, Joh 16.7). Er wird uns in den Arm nehmen und uns die Last abnehmen, die uns diese Phase des Lebens auflegt. Für ihn gilt kein Abstandsgebot, weil er der Heilige Geist ist. An ihm ist nur seine Liebe und Frische ansteckend, und die Freude, die er auslöst, nachdem das Traurige überwunden ist.
Freuen wir uns auf den Parakleten, den Tröster, den Heiligen Geist.
Und bitten wir um sein Kommen etwa mit dem alten Hymnus „veni sancte spiritus“,
„ Komm, Heiliger Geist“ Frohe Pfingsten! Amen
(Pfr.S.Wudy)


Link für das Lied „Veni sancte spiritus“
mit wunderbaren Bildern aus Taizé und von einem Treffen in Polen
https://www.youtube.com/watch?v=WmxXwAgkhWQ



Komm, Heiliger Geist,
mit dem Glanz deiner Herrlichkeit,
vom Himmel erstrahle

Komm, Vater der Armen,
Komm, großzügiger Geist,
Komm, Licht unserer Herzen

Komm mit den 4 Winden, o Geist,
Atem Gottes, vertreibe die Schatten über uns,
erneuere und stärke dein Volk

Freundlich wärmendes Licht!
Dringe ein in die Tiefe unserer Herzen,
denn wir glauben an dich,
ohne deine Gegenwart haben wir
nichts Wertvolles und nichts Reines.

Du bist der einzige Tröster, Friede der Seele,
in der Hitze schenkst du uns Schatten,
bei unserer Arbeit erfrischst du uns
und wenn wir in Not sind, bist du unsere Stärke.

Gieße über alle, die ihr Vertrauen auf dich setzen
und dich im Glauben empfangen, alle deine 7 Gaben aus.
Gewähre, dass sie in ihnen wachsen und sie bis zum Ende
durchhalten mögen.
Schenke ihnen immerwährende Freude! AMEN

(Pfingstsequenz „Veni sancte spiritus“ „Komm, heiliger Geist“
aus dem 12./13.Jahrhundert, von Stephan Langton, wie sie in Taizé verwendet wird,
Übersetzung der englischen Fassung)
 

Geistliche Worte vor Ostern

Geistliches Wort in der Passionszeit
von Pfarrer Wudy

Liebe Schulgemeinde,

wir erleben im Moment eine fast unwirkliche Situation. Das öffentliche Leben ist fast zum Erliegen gekommen, die Schulen sind geschlossen, auch jede Art öffentlicher Gottesdienst ist verboten. Alles, um die Menschen vor den gefährlichen Corona-Viren zu schützen, die schon vielen das Leben geraubt haben.
Für den Gottesdienst vor Ostern, der nun eben auch ausfallen muss, hatte ich mir schon lange ein Thema überlegt: Die Zerbrechlichkeit des Lebens. Irgendwie passend zur Passionszeit, dachte ich. Ich hätte dazu den Song „fragile“ von Sting gespielt (jederzeit im Netz abrufbar), in dem er – bezogen auf eine gescheiterte Liebe – immer wieder singt „how fragile we are“ - wie zerbrechlich wir sind.
Mich hat der Tod meines Vaters im letzten Dezember auf die Idee gebracht. Innerhalb weniger Monate hat er, der für sein hohes Alter ungewöhnlich fit war, alle Kraft verloren. Unaufhaltsam. Vor 2-3 Jahren unvorstellbar. Im Psalm 90 heißt es: „Wir Menschen gleichen dem sprossenden Gras. Am Morgen grünt es und blüht, am Abend wird es geschnitten und welkt.“ Vergänglichkeit. Zerbrechlichkeit. Passt zur Passionszeit.
Meine Idee wurde durch den Sturm „Sabine“ Anfang Februar verstärkt. How fragile we are! Hier war das vor allem in den Wäldern zu sehen. Besonders große Bäume wurden mit dem ganzen Wurzelteller aus der Erde gerissen und liegen jetzt flach auf dem Boden. Wirkten eben noch unbezwingbar und sind jetzt dahin. Auch das Dach unserer Schule erwies sich als ziemlich fragile, verwundbar , verletzlich. Und zum ersten Mal, seit ich hier in Villingen unterrichte, das sind immerhin 22 Jahre, fiel die Schule aus. Ein Menetekel.
Und jetzt also Corona. Es zeigt täglich tausendfach, wie verletzlich wir sind, wie leicht uns ein winziges, unsichtbares Virus in die Knie zwingen kann.
Haben wir das vorher nicht gewusst, how fragile we are? Doch, ich denke schon, aber wir haben uns nicht so verhalten. Mir ist aufgefallen, wie oft der Spruch vorkam „Wir müssen den Druck auf XY noch erhöhen“, Gewerkschaften erhöhen ihren Druck auf die Arbeitgeber, Lehrer den Druck auf die Schüler , Protestierende auf die Politiker. Oder umgekehrt. Immer schön den Druck erhöhen, um eigene Ziele durchzusetzen. Immer öfter wurde in sozialen Netzwerken „hate speech“ eingesetzt, hassbesetzte Worte, um jemanden niederzumachen- oft grundlos. In der Politik gab es abenteuerliche Wendungen, um andere zu übertrumpfen oder bloßzustellen (Erfurt), bei Terrorakten in Halle und Hanau wurden Menschen aus Hass direkt getötet. Zerbrochen. How fragile we are. Wir wissen es und erhöhen dennoch immer weiter den Druck.
Irgendwann knallt es dann. Unvermeidlich. Unausweichlich.
Ob uns corona auf die harte Art vermittelt, dass es so nicht weitergeht? Dass wir aufeinander aufpassen müssen. In diesen Tagen ist viel von Rücksicht die Rede. Genau das braucht es. Tag für Tag. Rücksicht auf andere und vorsichtigen Umgang. Gerne auch Weitsicht und Umsicht. Wir sind zerbrechlich. Andere sind zerbrechlich. Wir dürfen uns selbst nicht überfordern und andere nicht so unter Druck setzen, dass sie zerbrechen. Und die Schöpfung, nebenbei bemerkt, auch nicht!
Alles Krise? Ist das schon die Apokalypse?
Nicht unbedingt. Der Apostel Paulus wusste vom Wesen des Menschen, von seiner Schwachheit, von seiner Verletzlichkeit. Er wusste, how fragile we are, auch weil ihn wohl eine uns unbekannte chronische Krankheit begleitete. Aber Gott hat ihm etwas Überraschendes und Tröstliches mitgeteilt: MEINE KRAFT IST IN DEN SCHWACHEN MÄCHTIG (2.Kor 12,9). Obwohl wir schwach und zerbrechlich sind, können wir viel bewegen. Der
kränkliche Apostel hat den christlichen Glauben über halb Europa verbreitet. Und heute gibt es viele Menschen, die in diesen Tagen über sich hinauswachsen und für andere da sind. Wir schulden ihnen Dank.
Gerade wenn wir Menschen mit dem Rücken zur Wand stehen, wenn es eng wird, kann uns eine neue Idee kommen, können wir den rettenden Ausweg finden, können wir eine Verhaltensänderung umsetzen, die ins Freie führt.
Wir Christen haben diese Hoffnung, weil Gott auf unserer Seite steht. Sein Geist kann uns neue Idees schenken.
Im selben 2. Korinther-Brief schreibt Paulus von einem Schatz, den wir Christen haben, der alles Dunkel, das uns umgibt, überstrahlt. Dieser Schatz hat mit Jesus zu tun, seinem Todesleiden am Kreuz für uns, mit dem er den Tod überwunden hat. Egal, was uns außen geschieht, haben wir innen seinen Schatz, der uns leuchtet. Gerade in Corona-Zeiten. Auch dieses Jahr gehen wir aus der dunklen Passionszeit auf das strahlende Osterfest zu. Anders als sonst, aber wir gehen.
Dieser Jesus, der auf Golgatha selbst zerbrochen wurde, kam durch Gott zurück ins Leben.
„Diesen Schatz“, so Paulus, „tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen“ (2.Kor 4,7). Er meint damit wahrscheinlich unsere Körper, die zerbrechlichen, angreifbaren Körper. Passen wir also gut auf diese Gefäße auf, auf die eigenen wie die der anderen,
lernen wir neu, behutsam mit uns und den anderen und der Schöpfung umzugehen und vertrauen wir darauf, dass Gott uns seine Gnade aufs Neue schenken wird.

Amen.

Gott schenke uns allen seinen reichen Segen- in dieser Passionszeit und an Ostern!
S. Wudy


Gebet
von Dekan Josef Fischer

Herr lass uns achtsam sein auf unsere zerbrechlichen Körper,
lass uns achtsam sein, wenn ein anderer mit Gewalt kommt,
und lass uns achtsam sein auf das, was wir uns selbst zufügen.
Wir sind doch deine Kinder, geschaffen von Dir.
Hervorgegangen aus einer Natur, die in Dir Ihren Ursprung hat.
Du willst uns so, wie wir sind: zerbrechlich, angreifbar, endlich, fehlerhaft.
Denn was könntest du lieben an einem vollkommenen Menschen,
da du doch besonders denjenigen liebst, der deine Hilfe braucht?
So kommen wir zu dir, um uns heilen und trösten und stärken zu lassen.
Trockne die Tränen, vertreibe das Dunkel,
gib der Angst den Befehl, klein zu bleiben.
Lass uns in unserer Zerbrechlichkeit stark sein wie ein Keimling,
der die harte Schicht der Erde durchbricht.
Und - leg deine Arme um uns,
damit Herz und Seele frei sein können, weil sie von dir geschützt werden.
Denk an jene, die krank sind.
Denk an alle, deren Körper zu schwach ist,
um dem Virus und anderen Krankheiten zu widerstehen.
Denke an jene, die einsam in den Kliniken liegen,
abgesondert von all denen, die sie lieben.
Lass Jesus bei ihnen sein;
und wenn sie sterben müssen, lass sie mit ihm auferstehen.
Denn dies glauben wir fest, dass wir geschaffen sind, um in Dir, Gott, zu leben.
Jetzt mit Dir in der Zeit und einst bei Dir in der Ewigkeit.

Amen.


Psalm 139,1-18
in der Textfassung der alten Einheitsübersetzung

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir.
Von fern erkennst du meine Gedanken.
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt;
du bis vertraut mit all meinen Wegen.
Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge,
du, Herr, kennst es bereits.
Du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand auf mich.
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort;
bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
Nehme ich die Flügel des Morgenrots und lasse mich nieder am äußersten Meer,
auch dort wird deine Hand mich ergreifen und deine Rechte mich fassen.
Würde ich sagen: „Finsternis soll mich bedecken, statt Licht soll Nacht mich umgeben“,
auch die Finsternis wäre für dich nicht finster,
die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie Licht. -
Denn du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast.
Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
Als ich geformt wurde im Dunkeln, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde,
waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Deine Augen sahen, wie ich entstand,
in deinem Buch war schon alles verzeichnet;
meine Tage waren gebildet, als noch keiner von ihnen da war.
Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, wie gewaltig ist ihre Zahl!
Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand.
Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei Dir.

(Die Verse sind sinngemäß zusammengestellt, nicht nach der Nummerierung des Psalms)